1: Ankunft
- Marieke Kandulla
- Oct 3
- 3 min read
Hallo Ihr! Ich fange erstmal an über meine Ankunft in Ecuador zu berichten. Ich hab vor dem Flug ein paar Tage mit meinem Freund in Madrid verbracht, bei Freunden aus meinem Auslandshalbjahr, weshalb ich fast den ganzen traurigen Abschiedspart schon hinter mir hatte. Als Hintergrund, ich bin eben durch dieses Auslandshalbjahr ziemlich flüssig in Spanisch. Den Abschied von meinem Freund dann auch geschafft, habe ich direkt alle anderen Ecuador-Freiwilligen am Gate getroffen, was mich von den ganzen Emotionen etwas ablenken konnte. Trotzdem war ich noch total hibbelig und musste erstmal mehrere Runden durch den ganzen Flughafen laufen. Wir sind dann knapp 11 Stunden bis Quito geflogen, von denen wir alle die meiste Zeit geschlafen haben.
In Quito angekommen haben sich ein paar andere Freiwillige dann auf anderem Wege los zu ihren Städten gemacht. Meine Gruppe, die Gruppe Amazonia mit 14 Freiwilligen, wurde von unserer Mentorin Inga abgeholt und in einem großen Bus runter nach Puyo gebracht. Die Stadt Puyo liegt etwa 5-6 Stunden östlich von Quito und ist eine der größeren Städte in der Region (dem Bundesland quasi) Pastaza. Ich wohne aber mit 6 anderen Freiwilligen in der Region Napo. In Puyo haben wir dann was gegessen und den ersten richtigen Regen abbekommen. Gerade der Regenwald ist für seine täglichen, superregelmäßige Regenschauer bekannt. Inga hat dann alles daran gesetzt uns alle mit möglichst wenigen Trips in unsere ganzen Unterkünfte zu verteilen.
Viele Freiwilligen wohnen in Gastfamilien, manche aber auch direkt mit den Mitarbeitern an ihrem Arbeitsort oder in einer Freiwilligen-WG. In so einer WG durften wir, die noch nach Napo weitermussten, auch die erste Nacht übernachten. Das war superaufregend, weil das Haus zwei Sachen extrem viel hatte: hübsche Bambuselemente und Hunde. Im Laufe des Abends kam dann noch ein Kätzchen dazu, die Kombi hat uns allen das ankommen sehr viel einfacher gemacht. Ich habe die Nacht wegen Platzmangel dann in der Hängematte geschlafen, gut bewacht von mehreren Hunden.
Am nächsten Morgen haben wir gemeinsam ein megagutes Frühstück hingekriegt mit Pfannkuchen, Obst, Guacamole und frischen Brötchen. So konnte es direkt losgehen weiter nach Tena, der größten Stadt in Napo, was etwa 2 Stunden gedauert hat. Dort ging das Spiel weiter mit möglichst wenig Fahrten möglichst viele Freiwillige abzusetzen. Wir konnten aber auch ein Mittagessen zwischenquetschen, bei dem wir alle ziemlich reizüberflutet von den ganzen Eindrücken dasaßen und gespannt waren, wie unser erster Tag sein wird. Weil meine Gastfamilie zeitlich sehr flexibel war, habe ich noch ein bisschen bei 2 Freiwilligen zuhause, Emili und Flo, entspannen können. Endlich dann auch auf dem Weg zu meiner Familie in Archidona, durfte ich direkt die Unmengen an konfiszierten Baggern, Raupen und anderen Bergwerkmaschinen der illegalen Goldschürfung bewundern.
Meine Gastfamilie besteht aus der Mutter María mit 3 Kindern mit 14, 8 und 4 Jahren. Gerade angekommen, hat mir María dann direkt noch einen Kleiderschrank in mein süß hergerichtetes Zimmer gestellt. Zusätzlich zu meinem Zimmer, hat sie mir noch mein eigenes Bad, eigene Dusche und sogar Küche gezeigt. Dabei erklärte sie auch, dass sie, ab morgen natürlich, möchte dass ich für mich alleine koche. Da für alle relativ spontan klar wurde, dass ich in Marías Familie lande, hatten wir nicht wirklich Zeit uns vorher zu kontaktieren. Deshalb war das für mich im ersten Moment ziemlich überraschend.
Beim Auspacken hat María mir dann ganz stolz ihre Kinder vorgestellt und meinte, dass sie dort noch mit ihrem Bruder Enrique lebt, aber ihre anderen Geschwister auch viel zu Besuch kämen. In meinem Zimmer habe ich mich direkt ziemlich wohl gefühlt, es hat helle, orangepinke Wände und ein großes, gemütliches Bett. Das war also meine Ankunft in Archidona!
Bis bald :)

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